RE: HELL IN A HANDBASKET (NEUES ALBUM)

Hab das Album nun auch endlich und gleich paar mal gehört.
Sehr interessant und ich teile die Meinung von diesem einem Review, in dem Stand man muss der CD einen 2ten Durchlauf gönnen...und einen dritten...vierten...e tc. ;-)

Ich war Anfangs etwas skeptisch, nicht direkt negativ aber skeptisch. Muss auch sagen, hatte keine Erwartungen und auch momentan kein großes Interessen.
Aber Dicke hat es wieder mal geschafft, nimmt mich beim Herzen und zieht mich in seine Welt...

Das Album ist ein Underdog! Und transportiert genau diesen Charme mit! Hang Cool war dieses große Unterfangen, der starke bemühte Versuch von Meat auch die jungen mehr anzusprechen, und er hat mit Cavallo auch ein großes Album abgeliefert. Aber es war viel klinischer und popiger als Hell in a Handbasket. HIAH klingt auch etwas dreckiger, unreiner, jam-session-haft...und das macht den Anreiz aus!

Insgesamt überrascht mich am meisten Paul als Producer. Ich hab mir ein Gitarren-lastiges Album erwartet, irgendwie hat er genau das Gegenteil gemacht. Soll nicht negativ gemeint sein, wobei mir bei dem ein oder anderen Song die Gitarre etwas zu unterpräsent ist, soli fehlen und auch das Schlagzeug hat nicht mehr die Wucht wie bei Hang Cool. Saxophon und Klavier profitieren dafür.

Meats Stimme ist nicht mehr wie früher, das ist für mich Fakt, aber grad für so ein Album, passt das verwundbarere in seiner Stimme perfekt! Stimmlich wohl das berührendste Meat Album!
Das nun endlich persönliche Songs dabei sind und nicht nur geschauspielte Rollen-Geschichten, ist die große fette Kirsche am Eisbecher!

Mein erstlings Review, sei gesagt, dass ich es erst vielleicht 5 mal durchgehört habe:

1) All of Me: Kannte ich ja schon, es hat sich aber erst jetzt so richtig entwickelt. Die Lyrics sind einfach nur schön und es leitet das Album perfekt ein. Meat klingt so verletzt, so zerbrechlich...und dieses schwere atmen am Ende. Im richtigen Moment muss ich tatsächlich mit feuchten Augen kämpfen ;-) Es fehlt ein bisschen die musikalische Raffinesse, wobei das Piano echt toll in Szene gesetzt ist und das Lied wirklich aufpusht.
Die Thematik geht jedem Nahe, der Fehler hat und macht und obwohl es ihm Leid tut, dennoch zu sich selbst steht. Starker Song!

2) Fall from Grace - Am Anfang wirkte es etwas chaotisch, mittlerweile finde ich ist es einer der besten Tracks am Album. Tolle Melodie mit Ohrwurmqualitäten, gutes Thema, dass von der negativen Prämisse ausgeht: Wir alle werden einen schwachen Moment haben, ein Down, Fehler machen...aber sich nicht auf dieser einfachen Tatsache ausruht. Die Quint Essenz? Das schöne Gefühl sich wieder selber aufzuheben und weiter zu machen. Gänsehaut-Feeling! Liebes Radio gib dir nen Ruck, ich sehe hier Potenzial! Einzig ein Solo hätte hier ganz gut gepasst.

3) The Giving Tree - Zuerst etwas irritiert, aber mittlerweile liebe ich den Beat. Könnte mein lieblingssong werden. Den Refrain hab ich schon den ganzen Tag im Kopf. Thematik ist super. Gospelähnliche Auswüchse, sehr schön gemacht.

4) Mad Mad World - Sehr eingängig, man kommt find ich schnell rein. Ohrwurmqualität, cooler groove. Meat hat hier, vor allem für dieses Album, ungewohnt viel Wut in der Stimme, und damit steht es noch mehr heraus. Ich mag den Rap-Interlude, auch wenn er nicht unbedingt das Lied verbessert. Meat rockt hier zu einem, wiedermal ernsten Thema, es macht aber hier fast am meisten Spaß! Sicherlich auch ein Highlight!

5) Party of One - Hell yeah, mit dem Song bin ich beim ersten Hörgang komplett ins Album eingetaucht. Wahnsinn! Coole Rock-Nummer, momentan mein Lieblinsg-Refrain des Albums, tolle Bedeutung und (bis auf den Roommate Teil vielleicht) sicherlich der persönlichste Meat Song. Man merkt zwar, dass dieses Lied für Hang Cool passen hätte können, aber es bekommt viel mehr Bedeutung auf Hell in a Handbasket! Großartig!

6) Live or Die - Hat stark profitiert von meiner Freude an party of one. Beim ersten hören hab ich es geliebt. Ich warte seit dem, jedes mal wenn ich es höre auf den selben Kick. Es ist gut, aber ich fand es beim ersten hören, großartig. Message passt, aber ich muss nochmal hineinkommen. Guter Song, aber kein Highlight. Ich behalte mir aber mal ein Veto für die Zukunft, vielleicht kommt die kurze Liebe nochmal und bleibt ;-)

7) Hier sei gesagt, ich mag das Original nicht sonderlich, und als ich es zum ersten mal auf der Trackliste gelesen hab, war ich enttäuscht. Aber aua, habe ich mich geirrt. Wahnsinns Cover! Das Sax ist unglaublich und Meat gibt dem song so viel Emotion und Gefühl, dass sich das Original lieber verstecken sollte. Der Übergang mit diesem kurzen Gitarren-Aufschrei ist genial! Ich summe, singe, denke es die ganze Zeit. Wäre auch ein Vorzeige-Song, die Leute kennen das Original und werden denk ich von dem Cover beeindruckt sein.

8) Another Day - Schöner Song, trauriger Song! Vielleicht einer der traurigsten die Meat je gesungen hat. Schafft grad noch die schmale Grat-Wanderung zum Kitsch. Der Refrain war mir bei den ersten Listenings zu volkmusikhaft, aber die Thematik und die Lyrics überwiegen. Mittlerweile gefällt mir auch der Refrain sehr gut. Gelungener Song! (Wenn Meat singt, er und sie wissen "that there's not a damn thing I can do", bwaaah - Gänsehaut!

9) 40 Days - Ich komme nicht ganz hinein. Ein solider Song, aber ich hab noch keine Connection gefunden. Ganz nett, haut mich aber nicht um. Vielleicht kommt da noch was.

10) Our Love & our Souls - Sehr schönes Duett, muss es mir noch öfter anhören. Es ist sehr anders als die sonstigen Pattie Duets, aber es funktioniert. Es wirkt auch zum ersten Mal so wirklich ihrem Alter gemäß ;-) Sehr schöner, inspirierender Song! Aber wir wissen ja, wenn jemand Liebe hochhalten kann, dann Meat. Gibt ja den ein oder anderen Song dazu ;-) Wie immer, Meat ist der einzige der Kitsch handhaben kann. Er balanziert an der Grenze aber durchbricht sie nie. Sehr gut!

11) Stand in the Storm - kennen wir. Toller Song wie ich finde, aber hier irgendwie fehl am Platz. Passt irgendwie nicht aufs Album. Meat und Lil Jon... das ich das noch erleben darf... WHAT?!?! ...ich sagte, dass ich das noch erleben darf... WHAT?!?!? ..das ich das noch erleben darf.... OOOKAY!!!

12) Blue Sky - Ok, zuerst mal: Sehr schöner Song, tolle Lyrics. Aber, durch die Kritiken dachte ich echt, da kommt noch was. Das da mehr ist, ein langer toller Song. Ich hab das Gefühl bekommen, dass es DER Song am Album ist. War dann sehr überrascht. Es ist mehr ein großartiges Outro, wie zb. Cry Baby Cry. Es ist gelungen, obwohl der instrumentale Teil von einer starken Gitarre profitiert hätte, finde ich.

So, mein erstes Feedback.
Wie immer, behalte ich mir das Recht vor im Laufe der nächsten Monate Änderungen für das ein oder andere Lied vorzunehmen ^^